Website-Relaunch (2): Typische Herausforderungen und Stolpersteine

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4 Minuten

Portraitfoto von Olli, Inhaber der Digitalagentur seitenweise

Autor

Oliver Hunke

Foto von Mirko, Projektmanager bei der Digitalagentur seitenweise in Bielefeld. Mirko sitz auf einem grauen Sofa vor einer gelben Wand, hat einen Laptop auf dem Schoß und arbeitet konzentriert.

Ein Website-Relaunch ist ein komplexes Projekt, das eine Vielzahl von Abhängigkeiten mit sich bringt. Es ist daher entscheidend, potenzielle Stolpersteine frühzeitig zu erkennen, um Verzögerungen und zusätzliche Kosten zu vermeiden.

Umfangreiche Planung und Ressourcenaufwand unterschätzen

Ein häufiger Fehler besteht darin, den Umfang des Projekts zu unterschätzen. Relaunches betreffen oft nicht nur das Frontend-Design, sondern auch die zugrunde liegende technische Infrastruktur, die Inhalte und die SEO-Strategie. Besonders in großen Unternehmen, in denen viele Stakeholder involviert sind, kann es zu Verzögerungen kommen, wenn Entscheidungen nicht rechtzeitig getroffen oder Prioritäten unklar gesetzt werden.

  • Zeitplanung und Deadlines: Eine realistische Zeitplanung ist unerlässlich. Projekte dauern oft länger, als ursprünglich kalkuliert, insbesondere wenn unerwartete technische Herausforderungen oder zusätzliche Anforderungen auftauchen. Deshalb ist es sinnvoll, Pufferzeiten einzuplanen und wichtige Meilensteine zu definieren, um den Fortschritt regelmäßig zu prüfen.
  • Ressourcenmanagement: Website-Relaunches erfordern ein interdisziplinäres Team, das aus Entwicklern, Designern, Projektmanagern, Content-Strategen und SEO-Spezialisten besteht. Eine klare Rollenverteilung und die Sicherstellung, dass alle benötigten Ressourcen verfügbar sind, sind entscheidend für einen reibungslosen Ablauf. Fehlende Kapazitäten in der Entwicklung oder im Content-Bereich können schnell zu Verzögerungen führen.

Content Migration und Qualitätssicherung

Die Übernahme und Aktualisierung von Inhalten ist eine der größten Herausforderungen bei einem Relaunch. Häufig wird die Komplexität der Content-Migration unterschätzt, insbesondere bei umfangreichen Websites mit Hunderten oder Tausenden von Seiten. Hierbei geht es nicht nur um die rein technische Übertragung von Inhalten, sondern auch um die Qualitätssicherung und strategische Anpassung des Contents.

  • Automatisierte Content-Migration: Bei sehr großen Websites kann eine automatisierte Content-Migration notwendig sein, etwa durch den Einsatz von Scripts oder spezialisierten Tools, die den Content aus dem alten System in das neue CMS übertragen. Dabei kann es jedoch zu Datenverlusten oder Inkonsistenzen kommen, weshalb eine gründliche Prüfung unerlässlich ist.
  • Inhaltsüberarbeitung: Der Relaunch ist eine ideale Gelegenheit, veraltete oder nicht mehr relevante Inhalte zu aktualisieren. Eine detaillierte Inhaltsinventur stellt sicher, dass nur relevante und qualitativ hochwertige Inhalte in die neue Website übernommen werden. Duplicate Content, irrelevante Seiten oder nicht mehr aktuelle Informationen sollten bei dieser Gelegenheit entfernt werden.
  • Medien-Optimierung: Oft wird auch vergessen, dass Bilder, Videos und andere Medien für die neue Website optimiert werden müssen. Nicht optimierte oder veraltete Medienformate können die Ladezeiten drastisch erhöhen und die Benutzererfahrung negativ beeinflussen. Neue Formate wie WebP für Bilder oder optimierte Videoformate sollten genutzt werden.

Technische Probleme bei der Implementierung

Auch wenn die Konzeption klar ist, treten in der Praxis oft technische Herausforderungen auf. Dies betrifft insbesondere die Integration von bestehenden Systemen, Datenbanken oder Drittanbieter-Tools, die mit der neuen Infrastruktur kompatibel sein müssen.

  • Legacy-Systeme: Viele Unternehmen betreiben alte, oft proprietäre Systeme, die schwer mit modernen Technologien zu integrieren sind. Diese Legacy-Systeme stellen eine große Herausforderung dar, insbesondere wenn sie tief in die Geschäftsprozesse eingebunden sind. In solchen Fällen muss entweder eine Schnittstelle entwickelt oder das Altsystem komplett ersetzt werden, was zeitaufwendig und kostspielig sein kann.
  • API-Integrationen: Moderne Websites basieren häufig auf API-Schnittstellen, die es ermöglichen, Daten zwischen verschiedenen Systemen auszutauschen. Eine saubere API-Integration ist jedoch oft komplex und erfordert eine enge Abstimmung zwischen den Entwicklern und den beteiligten Anbietern. Probleme bei der API-Kommunikation können den gesamten Relaunch verzögern oder sogar verhindern, dass bestimmte Funktionen wie geplant umgesetzt werden.
  • SEO-Fallen vermeiden: Technische Fehler wie fehlerhafte Weiterleitungen, kaputte Links oder eine schlechte URL-Struktur können dazu führen, dass die SEO-Performance nach dem Relaunch stark leidet. Ein typischer Fehler ist, dass alte URLs nicht korrekt auf die neuen Seiten weitergeleitet werden (301-Redirects), was zu einem Verlust von Rankings führen kann.

Testing und Qualitätssicherung vernachlässigen

Eine unzureichende Testphase kann katastrophale Folgen haben. Selbst nach einer erfolgreichen Entwicklung können Bugs und Performance-Probleme erst beim Testing unter realen Bedingungen auftreten. Um sicherzustellen, dass die neue Website fehlerfrei funktioniert, müssen umfassende Testphasen eingeplant werden.

  • Cross-Browser-Testing: Die neue Website muss auf allen gängigen Browsern (Chrome, Firefox, Safari, Edge) und verschiedenen Versionen einwandfrei funktionieren. Auch mobile Browser sollten intensiv getestet werden, um sicherzustellen, dass das responsive Design in der Praxis überzeugt.
  • Lasttests: Vor allem bei größeren Websites mit viel Traffic ist es wichtig, die Belastbarkeit der Serverstruktur zu testen. Lasttests simulieren eine hohe Anzahl gleichzeitiger Nutzer und überprüfen, wie gut die Website mit erhöhtem Traffic zurechtkommt, ohne an Performance zu verlieren oder gar abzustürzen.
  • Usability-Tests: Während der Usability-Tests wird überprüft, wie gut die neue Website von echten Nutzern bedient werden kann. Hierbei geht es nicht nur um technische Fehler, sondern auch um das Verständnis von Navigation, Call-to-Action-Buttons und der allgemeinen Benutzerführung.

Erwartungsmanagement und Kommunikation

Ein Relaunch betrifft häufig mehrere Abteilungen eines Unternehmens, vom Marketing über den Vertrieb bis hin zur IT. Fehlende oder schlechte Kommunikation zwischen diesen Abteilungen führt oft zu Missverständnissen, die den Prozess verzögern oder wichtige Anforderungen übersehen lassen.

  • Stakeholder-Management: Die Erwartungen der verschiedenen Stakeholder müssen von Anfang an klar definiert werden. Regelmäßige Updates und Statusmeetings sorgen dafür, dass alle auf dem gleichen Stand sind und potenzielle Konflikte frühzeitig gelöst werden können.
  • Change-Management: Ein Relaunch bringt Veränderungen mit sich, die nicht nur die Website selbst, sondern oft auch interne Prozesse betreffen. Ein strukturiertes Change-Management hilft dabei, alle Beteiligten auf diese Veränderungen vorzubereiten und sicherzustellen, dass die Umstellung reibungslos verläuft.


Im nächsten Artikel gehen wir auf die Rolle von SEO bei einem Relaunch ein.

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