Website-Relaunch (1): Gründe und Strategien für den Neustart

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Portraitfoto von Olli, Inhaber der Digitalagentur seitenweise

Autor

Oliver Hunke

Digitalagentur Chef Olli spricht mit Webdesigner Marcel über die Gestaltung einer Website eines Kunden.

In der dynamischen Welt des digitalen Marketings kann eine veraltete Website schnell zur Achillesferse eines Unternehmens werden. Nutzererwartungen ändern sich, Technologien entwickeln sich weiter und die Konkurrenz schläft nie. Ein Website-Relaunch ist daher nicht nur eine kosmetische Veränderung, sondern eine umfassende strategische Maßnahme. Er bietet die Möglichkeit, die digitale Präsenz neu zu definieren, um den steigenden Ansprüchen der Zielgruppe gerecht zu werden und den eigenen Wettbewerbsvorteil auszubauen.

Ob es um die technische Modernisierung, die Anpassung an neue Unternehmensziele oder die Verbesserung der Nutzererfahrung geht – ein Relaunch eröffnet vielfältige Chancen zur Optimierung. In diesem Artikel werden die wesentlichen Aspekte eines erfolgreichen Website-Relaunches beleuchtet: von den Gründen für eine Neugestaltung über die Planung und Umsetzung bis hin zu den entscheidenden Schritten für eine nachhaltige Optimierung nach dem Launch.

1. Wann ist ein Website-Relaunch sinnvoll?

Ein Website-Relaunch wird aus verschiedenen Gründen notwendig, die sowohl technische als auch strategische Aspekte betreffen. Diese Neuausrichtung bietet die Chance, aktuelle Technologien und Best Practices zu integrieren, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.

Technische Modernisierung

Im Laufe der Zeit setzen sich neue Webtechnologien und Standards durch, die ältere Systeme oft nicht mehr unterstützen. Veraltete Technologien wie alte Versionen von Content Management Systemen (CMS) oder nicht mehr gewartete Plugins stellen ein erhebliches Sicherheitsrisiko dar, da sie anfällig für Angriffe sind. Gleichzeitig kann eine veraltete Website langsame Ladezeiten verursachen, was nicht nur die Nutzererfahrung beeinträchtigt, sondern auch negative Auswirkungen auf das Ranking in Suchmaschinen hat.

  • Content Management Systeme (CMS): Modernere CMS wie WordPress in aktuellen Versionen, TYPO3 oder Headless CMS-Lösungen bieten eine bessere Skalierbarkeit, mehr Flexibilität bei der Integration neuer Funktionen und optimierte Sicherheitsfeatures. Diese Systeme unterstützen zudem API-basierte Architekturen, was die Anbindung an externe Services erleichtert und für zukunftssichere Webprojekte sorgt.
  • Performance-Optimierung: Technologien wie HTTP/2 oder CDN-Integrationen (Content Delivery Networks) ermöglichen eine schnellere Bereitstellung von Inhalten, indem sie die Serverlast verringern und Ladezeiten optimieren. Auch das Einführen von asynchronen Ladeprozessen für JavaScript, Lazy Loading für Bilder oder der Einsatz von modernen Bildformaten wie WebP können zu erheblichen Performance-Verbesserungen führen.

Anpassung an neue Unternehmensziele

Websites sollten die aktuellen Geschäftsziele und strategischen Ausrichtungen eines Unternehmens reflektieren. Ein Website-Relaunch wird notwendig, wenn sich diese Ziele ändern, sei es durch ein neues Geschäftsmodell, eine Expansion oder den Eintritt in neue Märkte. Die Website ist oft der erste Berührungspunkt eines potenziellen Kunden und muss daher die Markenbotschaft klar und ansprechend vermitteln.

  • Rebranding und neue Markenidentität: Im Zuge eines Relaunches können neue visuelle Identitäten (Logos, Farbschemata, Typografie) und Inhalte integriert werden, die die neue Positionierung und Botschaft des Unternehmens repräsentieren.
  • Zielgruppenanpassung: Wenn sich die Zielgruppe verändert oder erweitert, muss die Website in Bezug auf Struktur, Inhalte und User Experience angepasst werden. Hierzu gehört auch die Implementierung personalisierter Inhalte oder Segmentierungen, die eine individuellere Ansprache der Nutzer ermöglichen.

Verbesserte Nutzerfreundlichkeit und User Experience (UX)

Eine optimierte Benutzererfahrung ist heute ein zentraler Erfolgsfaktor für Websites. Nutzer erwarten schnelle, intuitive und mobil-optimierte Webseiten, die ohne Barrieren bedient werden können.

  • Responsive Design: Da der Großteil des Webtraffics mittlerweile über mobile Geräte erfolgt, ist ein Mobile-First-Ansatz unverzichtbar. Ein Relaunch bietet die Gelegenheit, bestehende Strukturen zu überarbeiten und sicherzustellen, dass die Website auf allen Endgeräten einwandfrei funktioniert – vom Smartphone über Tablets bis hin zu Desktops.
  • Barrierefreiheit: Ein zunehmend wichtiger Faktor ist die Web Accessibility (Barrierefreies Webdesign), um sicherzustellen, dass die Seite auch von Menschen mit Beeinträchtigungen problemlos genutzt werden kann. Dies umfasst Features wie eine klare Navigationsstruktur, Screenreader-Kompatibilität und ausreichend Farbkontraste.
  • Page Speed: Verbesserte Ladezeiten sind nicht nur wichtig für das Nutzererlebnis, sondern auch ein Ranking-Faktor für Suchmaschinen. Tools wie Google PageSpeed Insights oder Lighthouse helfen dabei, Engpässe zu identifizieren und zu beheben, wie etwa unnötige Scripte, nicht optimierte Bilder oder zu viele HTTP-Anfragen.

SEO-Optimierung und bessere Auffindbarkeit

Suchmaschinenoptimierung (SEO) ist ein weiterer essenzieller Faktor, der einen Relaunch notwendig machen kann. Google aktualisiert regelmäßig seinen Algorithmus, was neue Anforderungen an Websites stellt. Ein veralteter Aufbau oder nicht mehr zeitgemäße SEO-Techniken können dazu führen, dass die Seite in den Suchergebnissen zurückfällt.

  • On-Page-Optimierung: Durch die Überarbeitung der Seitenstruktur und eine bessere Nutzung von Keywords, Metadaten und semantischen HTML5-Tags kann die Relevanz der Seite für Suchmaschinen erheblich gesteigert werden. Auch die Integration von strukturierten Daten (Schema.org) hilft Google dabei, die Inhalte besser zu verstehen und relevanter darzustellen.
  • Technische SEO: Hier spielen Faktoren wie eine saubere URL-Struktur, die Reduzierung von Redirects, die Optimierung der internen Verlinkung und eine ordnungsgemäße XML-Sitemap eine zentrale Rolle. Auch die Ladegeschwindigkeit (Core Web Vitals) wird zunehmend von Google in die Bewertung mit einbezogen.
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2. Warum die richtige Planung den Unterschied macht

Ein Website-Relaunch ist ein vielschichtiger Prozess, der sorgfältige Planung und abgestimmte Abläufe erfordert. Es gibt klare Phasen, die durchlaufen werden, um sicherzustellen, dass der Relaunch reibungslos und erfolgreich verläuft.

Analyse und Zieldefinition

Am Anfang steht die umfassende Analyse der bestehenden Website. Hierbei wird der Ist-Zustand aus technischer, inhaltlicher und strategischer Sicht bewertet. Welche technischen Schwachstellen existieren? Wie ist die aktuelle Nutzererfahrung? Welche Inhalte erzielen gute Ergebnisse, welche nicht? Gleichzeitig müssen klare Ziele für den Relaunch definiert werden:

  • Technische Analyse: Ein technisches Audit identifiziert bestehende Probleme wie veraltete Plugins, Sicherheitslücken oder Ladezeiten. Auch die aktuelle SEO-Performance und Google Analytics-Daten werden ausgewertet, um potenzielle Schwächen zu erkennen.
  • Nutzeranalyse: Mithilfe von Tools wie Heatmaps oder A/B-Tests kann untersucht werden, wie sich Nutzer aktuell auf der Seite bewegen, welche Elemente gut funktionieren und wo es zu Abbrüchen kommt.
  • Ziele festlegen: Möchte das Unternehmen mit der neuen Website eine höhere Conversion-Rate erzielen? Soll die Usability verbessert oder eine neue Zielgruppe angesprochen werden? Diese Ziele müssen klar definiert und messbar gemacht werden, um den Erfolg des Relaunches später bewerten zu können.

Planung und Konzeption

Auf Grundlage der Analyseergebnisse wird das Konzept für den Relaunch entwickelt. Hier werden die strategischen und gestalterischen Richtlinien festgelegt, die den Relaunch-Prozess leiten. Das Konzept umfasst sowohl die technische Infrastruktur als auch die UX- und Design-Vorgaben.

  • Technische Planung: Soll auf das bestehende CMS aufgebaut oder ein neues System implementiert werden? Hier muss entschieden werden, ob beispielsweise eine Headless CMS-Lösung sinnvoll ist oder eine klassische monolithische Struktur weitergeführt wird. Auch die Entscheidung über Hosting-Lösungen (Cloud-Hosting, dedizierte Server, etc.) wird in dieser Phase getroffen.
  • User Experience (UX) Design: Basierend auf den Nutzeranalysen wird ein neues Informationsarchitektur-Konzept entwickelt. Hierbei geht es darum, die Navigation so intuitiv wie möglich zu gestalten und den Content logisch zu strukturieren. Wireframes und Prototypen helfen, die geplante Struktur zu visualisieren und erste Nutzerinteraktionen zu simulieren.
  • Content-Strategie: Im Rahmen der Planung wird auch der Content einer kritischen Prüfung unterzogen. Welche Inhalte bleiben bestehen? Welche müssen überarbeitet oder neu erstellt werden? Eine erfolgreiche Content-Strategie fokussiert sich auf relevante, zielgerichtete Inhalte, die sowohl den Nutzer als auch Suchmaschinen ansprechen.

Design und Entwicklung

Sobald das Konzept steht, wird die eigentliche Design- und Entwicklungsphase eingeleitet. In dieser Phase werden sowohl die visuellen als auch die funktionalen Elemente der Website erarbeitet und in Code umgesetzt.

  • Design: Das neue Design basiert auf der zuvor entwickelten UX und den Zielen des Relaunches. Ein modernes Design orientiert sich an aktuellen Trends wie Flat Design, minimalistischem Layout oder Microinteractions, um eine ansprechende und funktionale Oberfläche zu schaffen. Mobile-First-Ansätze und responsives Design sind essenziell, um eine optimale Darstellung auf allen Endgeräten sicherzustellen.
  • Front-End-Entwicklung: Hierbei wird das Design in HTML, CSS und JavaScript umgesetzt. Moderne Frameworks wie React oder Vue.js kommen häufig zum Einsatz, um dynamische und interaktive Benutzeroberflächen zu ermöglichen. Performance-Optimierungen wie die Minimierung von HTTP-Anfragen oder das Caching von Ressourcen werden parallel implementiert, um eine hohe Ladegeschwindigkeit zu gewährleisten.
  • Back-End-Entwicklung: In dieser Phase werden die serverseitigen Prozesse implementiert, die für den reibungslosen Betrieb der Website notwendig sind. Datenbanken, APIs und Serverkonfigurationen werden optimiert, um eine sichere und skalierbare Grundlage für die Website zu schaffen. CMS-Integrationen oder individuelle Backend-Lösungen werden je nach Anforderung entwickelt und implementiert.


Im nächsten Teil gehen wir auf die typischen Herausforderungen und Stolpersteine beim Website-Relaunch ein.

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