Website-Relaunch (5): Content-Strategie

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Autor

Oliver Hunke

Webentwickler André und Webdesigner Jordi sprechen am Laptop über die Umsetzung einer WordPress Webseite.

Ein Website-Relaunch bietet die Gelegenheit, die Inhalte grundlegend zu überarbeiten und eine nachhaltige Content-Strategie zu entwickeln. Dabei geht es nicht nur um das Neuschreiben von Texten, sondern um die gesamte Struktur und Ausrichtung der Inhalte, um die Ziele der Website besser zu unterstützen und den Nutzern einen klaren Mehrwert zu bieten. Content ist einer der Schlüsselfaktoren für die Sichtbarkeit in Suchmaschinen und die Nutzerbindung.

Bestandsaufnahme des vorhandenen Contents

Vor dem Relaunch sollte eine umfassende Content-Analyse der bestehenden Website durchgeführt werden. Dabei wird der bestehende Content auf Qualität, Relevanz und Performance hin überprüft. Inhalte, die gut performen oder von Nutzern stark nachgefragt werden, sollten optimiert und beibehalten werden. Inhalte, die veraltet oder nicht mehr relevant sind, können entfernt oder aktualisiert werden.

  • Content Audit: Ein strukturiertes Content Audit ist ein essenzieller Schritt. Es verschafft einen Überblick über alle vorhandenen Inhalte und deren SEO-Performance. Dabei wird analysiert, welche Seiten besonders viel organischen Traffic generieren, welche Keywords sie ranken und ob sie zur aktuellen Content-Strategie passen. Tools wie SEMrush, Ahrefs oder Google Analytics sind hilfreich, um diese Daten zu erheben.
  • Qualitative Bewertung: Zusätzlich zur quantitativen Analyse sollte eine qualitative Bewertung der Inhalte erfolgen. Dazu gehört, zu prüfen, ob die Texte informativ, gut strukturiert und auf dem neuesten Stand sind. Auch die Einhaltung der Corporate Language und die inhaltliche Tiefe sollten bei der Analyse berücksichtigt werden.

Entwicklung einer neuen Content-Strategie

Basierend auf den Ergebnissen der Content-Analyse wird eine neue Content-Strategie entwickelt, die genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppen und die Unternehmensziele ausgerichtet ist. Wichtige Fragen dabei sind:

  • Welche Inhalte unterstützen die Geschäftsziele? Die Content-Strategie sollte eng mit den Unternehmenszielen verknüpft sein. Geht es primär um die Gewinnung neuer Kunden, die Stärkung der Markenbekanntheit oder den Aufbau von Expertenwissen? Je nach Zielsetzung können unterschiedliche Content-Formate und Themen im Vordergrund stehen.
  • Wie kann der Content auf die Zielgruppen ausgerichtet werden? Die Inhalte müssen den Bedürfnissen und Interessen der definierten Zielgruppen entsprechen. Personas, die während der Strategieplanung entwickelt wurden, helfen dabei, Inhalte zu erstellen, die die Probleme und Fragen der Zielgruppe adressieren. Unterschiedliche Zielgruppen verlangen auch unterschiedliche Ansätze: Während Entscheidungsträger in Unternehmen vielleicht tiefgehende Whitepaper oder Case Studies bevorzugen, suchen Endverbraucher eher nach schnellen Antworten in Form von Blogartikeln oder Videos.
  • Welche Content-Formate sind am wirkungsvollsten? Ein erfolgreicher Relaunch geht oft mit einer Erweiterung der Content-Formate einher. Statt reiner Textinhalte können auch visuelle und interaktive Formate wie Videos, Infografiken, Podcasts oder interaktive Tools eine Rolle spielen. Diese Formate sprechen unterschiedliche Lerntypen an und erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die Inhalte die gewünschten Reaktionen hervorrufen.

Strukturierung und Organisation des Contents

Die Organisation und klare Struktur des Contents spielt eine wichtige Rolle für die Nutzererfahrung und für die Suchmaschinenoptimierung. Ein übersichtliches Content-Management hilft den Nutzern, schnell relevante Inhalte zu finden und ermöglicht es Suchmaschinen, die Inhalte besser zu crawlen und zu indexieren.

  • Content-Hierarchie: Die Hierarchie der Inhalte sollte logisch und intuitiv aufgebaut sein. Ein klares Kategoriensystem, das Haupt- und Unterthemen sinnvoll strukturiert, verbessert die Orientierung sowohl für die Nutzer als auch für Suchmaschinen. Dazu gehören auch sogenannte Pillar Pages, die als zentrale Anlaufstellen für ein übergeordnetes Thema fungieren, während spezialisierte Artikel detaillierte Unterthemen abdecken.
  • Interne Verlinkung: Eine starke interne Verlinkungsstruktur unterstützt nicht nur die Navigation, sondern auch die SEO. Wichtige Inhalte sollten strategisch mit anderen relevanten Seiten verknüpft werden, um den Nutzern mehr Tiefe zu bieten und gleichzeitig den „Link Juice“ innerhalb der Website optimal zu verteilen. Dies hilft Suchmaschinen, die Relevanz und den Zusammenhang der Seiten zu erkennen.

Erstellung und Optimierung von Inhalten

Nachdem die Content-Strategie steht und die Inhalte strukturiert wurden, beginnt die Phase der Inhaltserstellung und -optimierung. Dabei wird nicht nur neuer Content entwickelt, sondern auch bestehende Inhalte aktualisiert und verbessert.

  • SEO-Optimierung: Jeder neu erstellte oder optimierte Inhalt sollte im Hinblick auf SEO entwickelt werden. Das bedeutet, relevante Keywords gezielt in Titel, Meta-Beschreibungen, Überschriften und den Fließtexten zu integrieren, ohne dass der Text unnatürlich oder überladen wirkt. Wichtig ist auch die Verwendung von semantischen Keywords, die den thematischen Kontext erweitern und eine bessere Relevanz für Suchmaschinen schaffen.
  • Qualität und Mehrwert: Nutzer erwarten hochwertige, gut recherchierte Inhalte, die ihnen einen echten Mehrwert bieten. Daher sollte jeder neue Inhalt nicht nur informativ, sondern auch unterhaltsam, gut strukturiert und klar verständlich sein. Lange, detaillierte Inhalte, die tiefergehende Informationen bieten, performen oft besser als oberflächliche Texte – vor allem, wenn sie mit visuellen Elementen wie Diagrammen, Videos oder Bildern unterstützt werden.
  • Aktualität und Relevanz: Im Rahmen des Relaunches sollten bestehende Inhalte aktualisiert werden, um sicherzustellen, dass sie noch relevant sind und den aktuellen Standards entsprechen. Veraltete Statistiken, Links oder Aussagen sollten durch aktuelle Daten und Fakten ersetzt werden. Auch die Aktualisierung von internen Verlinkungen ist ein wichtiger Bestandteil dieses Prozesses.

Langfristige Content-Pflege

Nach dem Relaunch ist die Content-Arbeit nicht abgeschlossen. Eine nachhaltige Content-Strategie erfordert kontinuierliche Pflege, Aktualisierungen und Erweiterungen. Um die Inhalte frisch und relevant zu halten, sollten regelmäßig neue Inhalte erstellt und bestehende Inhalte überprüft werden.

  • Content Kalender: Ein Redaktionsplan hilft dabei, die Content-Erstellung zu organisieren und sicherzustellen, dass regelmäßig neue Beiträge veröffentlicht werden. Der Kalender sollte nicht nur die Erstellung von neuen Inhalten, sondern auch die Aktualisierung von bestehenden Inhalten berücksichtigen.
  • Content-Optimierung: Inhalte, die gut performen, können nach einer Weile gezielt optimiert werden, um noch bessere Ergebnisse zu erzielen. Dazu gehört beispielsweise die Erweiterung eines Blogartikels um neue Informationen oder die Integration von zusätzlichen Keywords. Auch die regelmäßige Überprüfung der Meta-Daten und technischen SEO-Faktoren trägt dazu bei, die Content-Performance zu verbessern.
  • Content-Recycling: Erfolgreiche Inhalte können in andere Formate umgewandelt oder auf anderen Plattformen erneut genutzt werden. So lassen sich Blogartikel in Videos oder Podcasts umwandeln oder Infografiken erstellen, die auf Social Media geteilt werden können. Dadurch wird die Reichweite des Contents erhöht und die Zielgruppe auf verschiedenen Kanälen angesprochen.


Im letzten Artikel unserer Reihe wird es um technische Optimierung und Launch gehen.

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